Wie in meinem letzten Artikel angekündigt, soll es heute um einen Rückblick unserer Aktionen auf dem Grundstück und im Gemüsegarten im letzten Jahr gehen. 2022 war das bisher heisseste und trockenste Jahr welches wir auf unserem Grundstück in den sechs Jahren erlebt haben.
Waldbrände: Von Juni bis Ende August waren wir von Waldbränden bedroht. Die schlimmsten Waldbrände in den Landes für welche die frz. Regierung das erste Mal überhaupt um ausländische Hilfe gebeten hat. Wir haben die Rauchschwaden gesehen und den Geruch im Haus gehabt, die Angst war immer da. Aber wir hatten Glück dieses Mal, die Brände sind nicht bis zu uns gekommen. Wir werden sehen, was uns die nächsten Jahre bringen und müssen überlegen, was wir tun können um uns besser zu schützen. Das wird zwar schwierig, weil wir ja buchstäblich von Holz umgeben sind.
Parkverschönerung mit Laubbäumen
Wir pflanzen jedes Jahr hauptsächlich Laubbäume, um der Monokultur mit Kiefern in der Region etwas entgegen zu setzen und um den vernachlässigten Park wieder aufzuforsten und zu verschönern. Mit den Wetterkapriolen der letzten Jahre hatten die Bäume, welche wir in 2018 und 2019 als grosse Bäume (ca. 3 bis 4 m hoch) gepflanzt haben, wesentlich mehr zu kämpfen als die Kleinen. Folgende der grossen Bäume haben nicht überlebt: 2 Birken, 1 Ahorn, 1 Albizia, 1 Eucalyptus Gunnis. Bei einem Amberbaum und der chinesischen Birne wurde der Stamm von einem Insekt ausgehölt, aber sie leben noch.
In 2022 habe ich hauptsächlich sehr junge Bäume gepflanzt. Diese habe ich bei einer lokalen Baumschule in den Landes gekauft. Die Bäume und Sträucher sind zwischen 20cm und 100cm klein gewesen.
Bäume: 3 rote Rosskastanien, 2 Esskastanien, 3 Roteichen, 3 Liquidamber, 4 ahornblättrige Platanen, 1 Ahorn, 1 Buche, 1 Sal-Weide, 3 Catalpa (Trompetenbaum) und vor kurzem eine Nordmanntanne.
Sträucher: 1 Zaubernuss Hamamelis, 6 Rosiers, 2 Cranberries, 1 Edgeworthia chrysantha sowie 3 Granatapfelbäumchen.
Das klingt jetzt sehr viel, aber auf unserem grossen Gelände wirken die Pflanze winzig. Ich habe 4 bis 6 m Platz zwischen den Bäumen gelassen. In ein paar Wochen werden sehen, wie viele von den Bäumchen den kalten Winter überstanden haben.



Streuobstwiesen
Unsere Obstbäume auf den zwei Streuobstwiesen hatten es letztes Jahr sehr schwer. Erst die seit dem Frühjahr anhaltende Trockenheit und dann die fast 3 monatige Hitzewelle. Die Bäume blühten so gut wie gar nicht und mehrere sind trotz unserer Bewässerungen vertrocknet; mehrere Tage 40°C Hitze waren einfach zu viel in dieser Region.


Streuobstwiese 2 (11 Bäume)
Blumenbeete
Um den Bienen so viel wie möglich Nahrungsquellen zu schaffen, habe ich im Laufe des Frühjahres verschiedene grosse Blumenbeete angelegt. Bei unserem Sandboden habe ich mit einer geringen Erfolgsrate gerechnet, aber es waren wirklich einige Überflieger dabei wie die Zinnias und Dahlien. Es wurden schöne Beete. Ich habe im Herbst fleissig alle Samen eingesammelt und werde dieses Jahr weitere grössere Blumenwiesen anlegen.






Gemüsegarten
Das Jahr 2022 war ein sehr schlechtes Gartenjahr was die Ernten betrifft. Ausser Erbsen, Knoblauch, Tomaten, Zwiebeln gab es nur kleckerweise Gemüse zu ernten. Bei der Tomatenaussaat hatte ich mich offensichtlich mit den Labels vertan und letztendlich 80% der Sorte Atomic Grape angebaut und sehr wenig von den anderen Sorten.
Wir konnten nur sehr wenig oder gar keine Gurken, Bohnen, Paprika und Chillies ernten. Das lag zum grössten Teil am monatelangen fehlenden Regen und den damit verbundenen leeren Brunnen. Zum anderen hatten wir nicht genug Kompost um die Beete zu füllen. Ich habe deshalb letzten Herbst das erste Mal Gründüngung in die meisten Beete gebracht.
Dieses Jahr 2023 bin ich dabei, den Garten umzugestalten und andere Hochbeete einzubringen. Wir werden demnächst mit Gartenerde und Holzhack beliefert. Zum umgestalteten Gemüsegarten wird es einen Extra-Artikel geben.
Einige Impressionen aus dem vergangengn Gartenjahr:





Bienen
Leider haben wir auch keine guten Nachrichten, was unsere Imkerei und die Bienen betrifft. Wir haben bei dieser extremen Hitze und Trockenheit 3 Bienenvölker verloren. Wir haben das Jahr ganz optimistisch mit 5 Völkern gestartet und mussten leider hilflos mit ansehen wie uns 3 Völker gestorben sind.
Wir haben ständig für Wasser gesorgt und zugefüttert, aber es hat nichts geholfen. Nach dem trockenen Frühjahr konnten sie keine Reserven anlegen und der schlimme Sommer hat ihnen den Rest gegeben.
Wir hatten sogar noch am 10. September ein Volk das geschwärmt ist, also komplett dereguliert. Zu diesem Zeitpunkt hat das Volk keine Chance mehr, aber der Versuch sie wieder einzufangen ist gescheitert. Also wir haben sie wieder eingefangen, aber sie haben die Bienenbeute nicht angenommen und sind wieder weg. Jetzt hoffen wir, dass die beiden restlichen Völker überleben, damit wir Ableger erstellen können.

